zurück Verkehrswegebilanzen - Dresden

Für die Analyse der Verkehrsinfrastruktur ist die Gegenüberstellung der Siedlungs- und Verkehrsflächen interessant, um eine mögliche Abhängigkeit der beiden Entwicklungen darzustellen. Dafür wurden die Daten der Siedlungsflächenanalyse und die erhobenen Längen des Verkehrswegenetzes für die Zeitschnitte 1790 bis 1998 verglichen. Entsprechend der aufgenommenen Verkehrsinfrastruktur wurden sowohl Straßen, Autobahnen, Eisenbahnstrecken und Flüsse in die Betrachtung einbezogen (Abb. 1).

Abb. 1: Siedlungs- und Verkehrswegeentwicklung von 1790-1998 für die Gesamtstadt Dresden (Kern+Umland)

In der Gesamtstadt zeigt sich eine relativ konstante und vor allem gleichlaufende Entwicklung der Verkehrs- und Siedlungsflächen von 1790 bis 1998. Dabei erfolgte besonders in den Jahren 1880 bis 1900 ein verstärkter Ausbau. Die Gründe für diese Entwicklungsdynamik liegen im allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung im Zuge der Industrialisierung, der sich in der Region um Dresden besonders zwischen 1880 und 1900 bemerkbar machte. Die Ergebnisse der Differenzierung der Verkehrswegearten zeigt Abb. 2.

Abb. 2: Entwicklung der Verkehrswegelängen für die Gesamtstadt Dresden (Kern+Umland)

Wie die Abbildung zeigt, verlängert sich die Straßenlänge im Untersuchungsgebiet nahezu konstant im Zeitverlauf, mit einer etwas verstärkten Entwicklung zwischen 1880 und 1900 (Industrialisierung Gründerzeit) und 1940 und 53 (Wiederaufbauphase nach Kriegszerstörung). Der Autobahnbau erfolgte im wesentlichen Ende der 30er Jahre im 20. Jahrhundert. Da noch nicht alle Autobahnen in den Messtischblättern von 1940 enthalten sind, erklärt dieses den noch leichten Anstieg bis 1953. Da ein Spurausbau der Autobahn unberücksichtigt blieb, zeigt sich die Autobahnlänge ab 1953 konstant. Erst im nicht abgebildeten Zeitabschnitt nach 1998 kommt es zu einem weiteren Autobahnbau. Die Verkehrswegelänge von Schiene und Wasserweg bleiben über die Zeit nahezu konstant auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Der starke Rückbau von Nebenstrecken nach 1968 wird nicht abgebildet, da nur mehrgleisige Hauptstrecken digitalisiert wurden. Der einzige Wasserverkehrsweg im Untersuchungsgebiet ist die Elbe.

Die Verkehrsnetzdichte differenziert nach Untersuchungseinheiten zeigt Abb. 3. Die Verkehrswegelänge wächst im Zeitverlauf für alle Untersuchungseinheiten, wobei die Entwicklung im Kerngebiet am stärksten (Zunahme um den Faktor 14,7) und die im erweiterten Umland am schwächsten ausfällt (Zunahme um Faktor 6,7).


Abb. 3: Verkehrswegenetzdichte für verschiedene Untersuchungseinheiten der Stadtregion Dresden