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Landschaftszerschneidung in Sachsen

Effektive Maschenweite

Die „Effektive Maschenweite“ nach Jaeger (2002) hat sich in den letzten Jahren als Indikator zur Analyse von Landschaftszerschneidung etabliert. Die Effektive Maschenweite ist ein Indikator, der die Flächengrößen der Unzerschnittenen Räume in das Verhältnis zur Gesamtfläche setzt und so einen relativen Wert für den Grad der Zerschneidung angibt. Je größer der Ergebniswert ist, desto geringer ist die Landschaft zerschnitten.

Die Effektive Maschenweite kann auch proportional zur Wahrscheinlichkeit interpretiert werden, dass zwei zufällig ausgewählte Punkte in demselben Unzerschnittenen Freiraum liegen.

Besondere Merkmale des Indikators sind die Robustheit gegenüber Kleinstflächen und die Unabhängigkeit von der Größe des Untersuchungsgebietes. Damit ist er gut geeignet verschiedene Regionen hinsichtlich der Landschaftszerschneidung zu vergleichen sowie die Entwicklung der Zerschneidungssituation (Zeitreihen) darzustellen.

Die Auswertung für Sachsen und die angrenzenden Bereiche zeigt für alle Verkehrsnetze eine stetige Abnahme der Effektiven Maschenweite. Die zukünftige Entwicklung lässt sogar ein stärkeres Abfallen der Effektiven Maschenweiten und damit eine verstärkte Zunahme der Landschaftszerschneidung erkennen. Zu erklären ist die verstärkte Abnahme der Effektiven Maschenweite im Zeitraum 2000 bis 2020 mit dem anhaltenden Verlust an UZF größer 50 bzw. 100 km2. Dieser tritt vor allem im Grenzgebiet Tschechien auf.

effektive maschenweite

Die Entwicklung der effektiven Maschenweite im Untersuchungsgebiet.