Methodik

Die Arbeitsschritte des Projektes gliedern sich in 4 aufeinander aufbauende Bereiche.

Im ersten Arbeitsschritt geht es vorwiegend um die Entwicklung geeigneter Technologien zur Datenerhebung.

  • Quellenstudium der Datengrundlagen (relevante historische Kartenwerken, statistische Daten usw.)
  • Georeferenzierung historischer Karten
  • Weiterentwicklung der Flächenerhebungsmethodik (Flächenfalle, Mindestgröße, Abgrenzungsfragen usw.)
  • Entwicklung von geeigneten Nomenklaturen
  • Erstellung digitaler Vektordatensätze

Im zweiten Schritt geht es um die zunächst wertneutrale Analyse der erhobenen Daten. Neben reinen Flächenbilanzen sind strukturelle Kennwerte zum Siedlungsmuster und der Landschaftsstruktur heranzuziehen. Durch die multitemporale Erhebung wird es möglich auch die Entwicklungsdynamik zu analysieren. Ein wichtiges Ziel in diesem Arbeitsschritt stellt die Indikatorenentwicklung- und Testung dar, müssen doch die verschiedenen räumlichen Aspekte der Siedlungsentwicklung in leicht fassbare und damit auch vermittelbare Indikatoren gefasst werden.

Der dritte Schritt befasst sich mit der Bewertung hinsichtlich der Umweltauswirkungen der festgestellten Flächennutzungsänderungen. Hierbei werden für bestimmte Schutzgüter spezifischen Bewertungsmethoden ausgewählt und weiterentwickelt.

Um dem Ziel der Vermittlung der Problematik der ungebremsten Siedlungsentwicklung näherzukommen, wird es im vierten Arbeitsschritt um die Visualisierung der komplexen mehrdimensionalen Analyseergebnisse (zweidimensionaler Raumbezug, Dynamik und Thematik der Prozesse) gehen einschließlich der interaktivem Erlebbarkeit im Internet.

Diese vier Arbeitsschritte werden in drei unterschiedlichen maßstäblichen Bezugsebenen durchgeführt. Gründe dafür sind unterschiedliche Entwicklungsprozesse in unterschiedlich charakterisierten Regionen, die einerseits unterschiedliche Erfassungsmethoden und Genauigkeiten erfordern und es andererseits nahe legen jeweils andere Schutzgüter zu wählen. Vom Ansatz her gliedert sich die Vorgehensweise in den unterschiedlichen Untersuchungsräumen jeweils in die Erfassung der Flächennutzungsänderung als "Einwirkungsseitige Kumulation" einzelner Eingriffe unterschiedlicher Flächennutzungsänderungen und der Untersuchung der "Auswirkungsseitigen Kumulation" auf bestimmte Schutzgüter. So wird Im Falle der Stadtregionen vorrangig die Siedlungsfläche als Einwirkung betrachtet und die Auswirkungen auf den Boden, während es im Fall der stadtnahen, ländlichen Regionen stärker um die Änderungen der Struktur Flächennutzung und deren Auswirkungen auf das Landschaftsbild und die Erholungseignung geht. In der Landesweiten Untersuchung geht es primär um das Netz der linienhaften Verkehrsinfrastruktur und dessen Auswirkungen auf das Schutzgut Unzerschnittene Freiräume.