Landschaftszerschneidung

Unzerschnittene Freiräume in Sachsen

Als Zerschneidung bezeichnet man linienhafte vom Menschen geschaffene Strukturen oder Materialströme, von denen Barriere-, Emissions-, Kollisionseffekte oder ästhetische Beeinträchtigungen ausgehen. Als Unzerschnittene Freiräume (UZF) werden Bereiche zwischen diesen linienhaften Strukturen bezeichnet.

Landschaftszerschneidung ist ein wesentliches flächendeckendes Umweltproblem in Mitteleuropa :

Auswirkungen betreffen u.a.:

  • Räume für naturnahe Erholung:
    • Verlust von Bereichen für naturnahe Erholung
    • Verlärmung bisher ungestörter Bereiche
    • Störung des Landschaftsbildes
  • Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten:
    • Verlust von großflächig zusammenhängenden Lebensräumen
    • Lärm- und Schadstoffeintrag in bisher ungestörte Bereiche
    • Durchtrennung der Wanderwege von Tieren (Verinselung)

Landschaftszerschneidung

… repräsentiert die Kumulation verschiedener Eingriffe in räumlicher und zeitlicher Hinsicht (z.B. Erweiterung von Siedlungen, Verdichtung des Straßennetztes, Ausbau von Schienentrassen und Fließgewässern)
… ist ein langfristig "schleichend" verlaufender Prozess

Forschungsbedarf

  1. Indikatoren zur funktionsorientierten Bewertung der UZF
  2. Berücksichtigung der Kumulation unterschiedlicher Einwirkungen
  3. Landesweite detaillierte Untersuchungen zur Entwicklung des Zerschneidungsgrades (retrospektiv bzw. szenarisch)


Abb. 1: Landschaftszerschneidung durch Infrastrukturtrassen in Sachsen