Bodenversiegelung

Untersuchungsgebiet:
Stadtregion Dresden

Eine Folge der Siedlungsentwicklung ist die Versiegelung von Böden, die viele nachteilige Umweltwirkungen hervorruft (HEBER, B. & LEHMANN, I. 1996). Der Bodenversiegelungsgrad spiegelt das Verhältnis von versiegelter zu unversiegelter Bodenfläche wider. Für die Berechnung der Bodenversiegelung wurde für jede Flächennutzungsklasse ein mittlerer Versiegelungsgrad festgelegt (Tab. 1). Anschließend wurden die klassenbezogenen Flächenbilanzen der Gebietsabgrenzungen für alle acht Untersuchungszeitschnitte mit den Versiegelungsgraden multipliziert und die Positionen addiert. Parallel dazu wurden Bodenversiegelungskarten aller Untersuchungszeitpunkte erstellt.

VSG (%)
Flächennutzung
0 Freiflächen, Abbauflächen, Deponien
>0 bis 30 nicht durchgängig städtisch geprägte Flächen (niedrige Versiegelung), städtische Grünflächen
>30 bis 40 Baustellen
>40 bis 50 Sport- und Freizeitanlagen, Brachen
>50 bis 60 Eisenbahnflächen, Häfen, Flughäfen
>60 bis 70 nicht durchgängig städtisch geprägte Flächen (hohe Versiegelung), Dienstleistungseinrichtungen
>70 bis 80 Industriegebiete, Gewerbeflächen
>80 bis 90 durchgängig städtisch geprägte Flächen, Autobahnen
>90 bis 100 sonstige Straßen













Tab. 1: Versiegelungsgrade (VSG) der Flächennutzungsklassen

Die Bodenversiegelung für das gesamte Untersuchungsgebiet hat seit 1790 von 1 % auf 11 % im Jahr 1998 zugenommen (Abb. 1), Innerhalb des Siedlungsraumes ist sie von 30 % auf 44 % gestiegen.


Abb. 1: Bodenversiegelung

Die Zunahme erfolgte dabei weitestgehend linear und war bedingt im Wesentlichen durch die Siedlungsentwicklung durch Wohn- , Gewerbe- und Industrieflächen und den stetigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Allerdings hebt sich deutlich die äußerst starke Siedlungsentwicklung während der Gründerzeit hervor. Die Gesamtfläche hochversiegelter Böden (VSG > 80 %) war 1940 am größten, der anschließende Rückgang beruht auf den Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges.