Bodenverbrauch

Untersuchungsgebiet:
Stadtregion Dresden

Bodenversiegelung entzieht den Boden einer landwirtschaftlichen Nutzung. Dieser Entzug ist dann besonders bedenklich, wenn es sich um hochwertige Böden handelte, die eigentlich der landwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten bleiben sollten.

Dazu wurden Daten der Bodenschätzung bezüglich des biotischen Ertragspotentials für die Stadtfläche Dresden GIS-technisch aufbereitet.
(Quelle: Reichsbodenschätzung 1934; Aufarbeitung durch Landeshauptstadt Dresden, Grünflächenamt 1994).
Die Acker- und Grünlandflächen wurden in vier Wertstufen eingeteilt und mit den Flächennutzungsdatensätzen der Jahre 1953 bis 1998 verschnitten.


Dresden - Flächen nach Bodenwertzahlen (biotisches Ertragspotenzial) in ha


Abb.1: Anteile der bewerteten Acker- und Grünlandflächen

Bodenwertzahl
Fläche absolut / ha
Flächenanteil an bewerteter
Fläche / %
Flächenanteil an der Stadtfläche / %
Grünland
1228
 
19,3
 
5,4
 
10 bis 19
66
 
1,0
 
0,3
 
29 bis 29
354
 
5,5
 
1,6
 
30 bis 39
857
 
13,5
 
3,8
 
40 bis 49
660
 
10,4
 
2,9
 
50 bis 59
492
 
7,7
 
2,2
 
60 bis 69
813
 
12,8
 
3,6
 
70 bis 79
1500
 
23,5
 
6,6
 
80 bis 97
399
 
6,3
 
1,8
 













Tab.1: Anteile der bewerteten Acker- und Grünlandflächen

Dresden - Inanspruchnahme von Flächen durch Siedlungstätigkeit


Abb.2: Inanspruchnahme von bewerteten Acker- und Grünlandflächen durch Siedlungstätigkeit

Bodenwertzahl
1953
1968
1986
1998
ha
%
ha
%
ha
%
ha
%
Grünland
275
22,4
308
25,1
375
30,6
408
33,2
10 - 19
13
19,7
15
22,7
19
28,8
25
37,9
20 - 29
116
32,8
157
44,3
183
51,7
206
58,2
30 - 39
169
19,7
227
26,5
320
37,3
374
43,6
40 - 49
133
20,1
206
31,2
266
40,3
306
46,4
50 - 59
98
19,9
142
28,9
209
42,5
235
47,8
60 - 69
155
19,1
223
27,4
385
47,4
424
52,2
70 - 79
293
19,5
390
26,0
765
51,0
845
56,3
80 - 97
88
22,1
109
27,3
227
56,9
240
60,1
Gesamte Fläche
1340
21,0
1777
27,9
2749
43,2
3064
48,1













Tab.2: Inanspruchnahme von bewerteten Acker- und Grünlandflächen durch Siedlungstätigkeit

Auffällig ist, dass auf den Bodenwert zu keinem Zeitpunkt der Siedlungsentwicklung Rücksicht genommen wurde. Zwar wurden bis 1968 vorrangig Böden mit niedriger Bodenwertzahl überbaut, ab 1968 erfolgte aber eine verstärkte Umnutzung von Böden mit hohem bis sehr hohem biotischen Ertragspotenzials für Siedlungszwecke. Drastisch ist vor allem die Inanspruchnahme von Böden mit sehr hohem biotischen Ertragspotenzials, sie hat sich zwischen 1953 und 1998 von 20 % auf 57 % fast verdreifacht. Da die Bodenwertdaten nur für die administrative Stadtfläche zur Verfügung standen, können keine Aussagen zum Verlust sehr hochwertiger Böden durch die wachsende Suburbanisierung gemacht werden.