zurück | Erreichbarkeit - Erholungsflächen |
Untersuchungsgebiet:
Internationaler Vergleich europäischer Städte
Die
Lebensqualität der städtischen Bevölkerung wird in erheblichem
Maße vom Angebot an Erholungsflächen und deren Ausstattung mit
Vegetation mitbestimmt. Wichtige Aspekte bei der Betrachtung der Erholungsflächen sind insbesondere deren Erreichbarkeit und öffentliche Zugänglichkeit. In diesem Sinne wurde einer der zehn "Europäischen Indikatoren für eine nachhaltige lokale Entwicklung" (Informationen: http://www.sustainable-cities.org/indicators/), die auf der dritten Europäischen Konferenz über zukunftsbeständige Städte und Gemeinden im Februar 2000 in Hannover beschlossen wurden, dem Thema "Ausstattung mit öffentlichen Erholungsflächen" gewidmet. Für die Erreichbarkeitsanalyse wurde der Einzugsbereich, der sich innerhalb von 300 m Luftlinie um öffentliche Erholungsflächen befindet, betrachtet. Der Wert von 300 m wird von EEA, DG Regional Policy und ISTAT (Italian Institute Nazionale di Statistica) verwendet und orientiert sich insbesondere auch an den Bedürfnissen älterer Menschen. Als Grundlage diente hier die Annahme, dass einer Entfernung von 300 m Luftlinie ungefähr 500 m Wegstrecke gleichkommen. Angesichts des winkligen Straßennetzes, Wartezeiten an Ampeln etc. kann für eine Strecke von 500 m Wegstrecke bei gemäßigter Gehgeschwindigkeit eine Zeit von bis zu 15 Minuten angenommen werden. Ein Zeitbedarf von maximal 15 Minuten zum Erreichen von Erholungsflächen kann in Kauf genommen werden und stellt somit ein akzeptables Distanzkriterium dar. |
Für die untersuchten
Städte Bilbao, Bratislava, Dresden, Lyon und Palermo hat sich die Ausstattung
mit öffentlich zugänglichen Erholungsflächen im Verlauf der
letzten 50 Jahre zum Teil erheblich verschlechtert. Dies ist zum größten
Teil auf den enormen Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Flächen
zu Gunsten des Siedlungsraumes, d.h. durch städtisch, gewerblich und
industriell geprägte Flächen, zurückzuführen. Insbesondere
die Kernräume weisen deutliche Verluste an Erholungsflächen auf.
Auffallend ist die negative Entwicklung in Bratislava. Im Kernraum der Stadt
ging der Anteil der Erholungsflächen im Zeitraum von 1949 bis 1997
von 70 % auf 15 % zurück (Abb. 1). Hinsichtlich der Erreichbarkeit der Erholungsflächen wurde der Anteil der Wohnflächen berechnet, der sich innerhalb von 300 m um diese Erholungsflächen befindet (Abb. 2, Bezugsfläche Kernraum). Auch hier wird der negative Trend in den Untersuchungsstädten deutlich, wobei insbesondere die Entwicklung in Bratislava auffällt. 1949 noch mit der besten Versorgung (91,6 %) - im Vergleich dieser fünf Städte - ausgestattet, ging dieser Anteil bis 1997 auf 57,6 % zurück. |